Schlagersänger und Fernsehmoderator Bernhard Brink im Interview mit WEB CHANNEL TV – Infos unter http://biz-tv.net/WTV?tid=Brink-Video-YT
Man mag es kaum glauben, aber 44 Jahre ist es her, als der gebürtige Niedersachse nach West-Berlin zog. Und 40 Jahre sind seit der Veröffentlichung seines ersten Albums „Ich bin noch zu haben“ vergangen. Wenn man den 63-Jährigen allerdings in natura erlebt, scheint der Zahn der Zeit keine bleibenden Spuren hinterlassen zu haben. „Ich halte mich nach wie vor fit, spiele Tennis und gehe joggen. Die Frage, ob der Brink schon tot sei, kommt selten. Ich komme Gott sei Dank nach meiner Mutter, die gerade erst 90 geworden ist.“ Ein vitaler Typ eben, der weder den „guten, alten Zeiten“ hinterhertrauert noch sich vor Neuerungen verschließt. Der Mann hat immer sein „Ding gemacht“, wie er es nennt, ist sich selbst treu geblieben und hat sich ständig neu erfunden. Das Rezept seines über vier Jahrzehnte währenden Erfolges ist simpel: Kontinuität.
Das Album dazu zeigt Bernhard Brink von einer bekannten, aber auch einer unbekannten Seite. Denn auf der einen bietet „Unendlich“ einen Querschnitt durch 40 Jahre Brink, erscheinen hier doch seine größten Erfolge in einem aktualisierten Gewand. Auf der anderen hingegen präsentiert er sich hochmodern und auf der Höhe der Zeit: Er hat mit dem Team von Unheilig zusammengearbeitet. Bernhard Brink und der Graf, eine Liaison, die man so nicht erwartet hätte. Dabei sind die Dinge manchmal viel einfacher, als sie von außen erscheinen. „Wir haben uns auf einer Veranstaltung kennengelernt und sofort gemocht. Ich habe dann über Dritte erfahren, dass der Graf gerne einmal mit mir zusammen arbeiten würde. Das haben wir konsequent umgesetzt.“
Auf den ersten Blick prallen hier zwei Welten aufeinander, auf den zweiten, und das ist in diesem Fall sogar der ins Innerste der Kollaboration, haben sich zwei Spezialisten ihres Faches gefunden. „Menschlich ist der Graf sehr locker und er mag Schlager, besser geht es nicht.“ Brink ist richtig glücklich mit dem Endergebnis. Die erste Single, immerhin seine 100. (!), hat es dem Sänger angetan. „Von hier bis zur Unendlichkeit“ ist keine komplette Kehrtwende, sondern die Weiterführung des Brink-Konzepts.
Und die wird neben den beiden anderen Unheilig-Kooperationen, den Remakes von „Ich wär so gerne wie du“ und „Erst willst Du mich, dann willst Du nicht“, auf eine Art und Weise gewürdigt, dass man fast den Eindruck bekommen könnte, es hier mit einem neuen Künstler zu tun zu haben. „Es war nicht ganz leicht, die Stücke auszuwählen, die wir neu gestalten wollten“, gibt Brink zu. „Wir haben uns am Ende für die richtigen Reißer entschieden, obwohl es auch noch viele andere bekannte Hits neben „Blondes Wunder“, „Caipirinha“ oder „Zeit heilt keine Wunden“ gibt, ich denke nur an die langsamen Sachen wie „Liebe auf Zeit“ oder auch „Danielle“, was damals von Howard Carpendale geschrieben wurde.“ Das Team um Bernhard Brink hat sich letztendlich auf rhythmische Songs geeinigt, so durchzieht „Unendlich“ auch der berühmte rote Faden, der für ihn schon immer wichtig war.
Dazu passt übrigens auch die rockige Michael Kunzi (Münchener Freiheit)-Komposition „Wenn der Vorhang fällt“ mit deutlichen Gitarren-Parts oder das hymnische „Giganten“ von Jörg Weisselberg, Christian Bömkes und Simon Allert, produziert von Thorsten Brötzmann (u.a. Christina Stürmer, No Angels). Wer ihn auf der Bühne erlebt, bekommt ganz schnell einen Eindruck davon, warum der Mann in seiner Karriere 25 Studioalben aufgenommen hat. Er hat schon früh auf das Konzept ‚live‘ und Band gesetzt. „Das ist deutlich aufwändiger, als alleine auf der Bühne zu stehen, macht aber um Längen mehr Spaß“, schwärmt er.
Koryphäen wie Mathias Roska (u.a. Andreas Gabalier), die beiden Brüder Andreas und Achim Radloff (u.a. Brunner & Brunner, Roland Kaiser), Sängerin Nadine Gehrts und Gitarrist Rene Niederwieser sind auch im nächsten Jahr bei der neuen Tournee mit an Bord. Denn Live-Spielen ist für den Sänger weiterhin ein Muss und auch eine Berufung. Aber nicht seine einzige, auch wenn er es nicht erwarten kann, die neuen Stücke seinem Publikum vorzustellen. „Ich liebe den Sänger Bernhard Brink, aber ich mag auch den Moderator. Neben seiner wöchentlichen Sonntags-Sendung beim Radiosender Antenne Brandenburg moderiert der Allrounder seit über 20 Jahren auch die MDR-Sendungen „Schlager des Jahres“ und „Schlager des Sommers“. Ein zweites Standbein, auf dem er sich pudelwohl fühlt, auch wenn er dazu wie die Jungfrau zum Kinde gekommen ist.
Auch wenn er Anekdoten ohne Ende zum Besten geben kann, für eine Auto-Biographie ist die Zeit nicht reif, grinst er, denn er hat noch UNENDLICH viel zu tun.
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